Pater Silvester Ottoplackal berichtet über sein Heimatland Indien
Wenn ein neuer Pfarrer kommt, sind die Gemeinden erst mal voll Skepsis und Neugierde. Wenn es dann heißt er kommt aus Indien werden die Sorgenfalten auf der Stirn noch tiefer! Und dann kommt da ein junger, dynamischer Priester der keine Berührungsängste mitbringt, hervorragend deutsch spricht und seine Gemeinden im Handumdrehen auf seiner Seite hat. Es war der Röttinger Frauenbund der Pater Silvester eingeladen hat über seine Heimat zu berichten.
Der Pfarrsaal war brechend voll, das Interesse riesig, die Menschen voll Spannung. Sie wurden nicht enttäuscht. Herzerfrischend, voller Humor und mit vielen Bildern stellte er sein Land, seine Familie und seine Leidenschaften als Priester vor.
Indien ist ein Staat mit einer vielfältigen Bevölkerung, es gibt 30 Sprachen! Das Land hat eine Fläche von ca. 3,3 Millionen Quadratkilometern und über 1,3 Milliarden Menschen. Indien ist ein Land voller Kontraste und Vielfalt. Es gibt unendlich viele arme Menschen, aber Pater Silvester, der aus dem Südindischen Bundesland Kerala kommt, spricht von einer reichen Schatzkammer, denn es gibt unglaublich viele Früchte und Gemüse. Seine Eltern sind Bauern und er hat noch zwei Schwestern und sechs Brüder. Mit seiner Familie hat er sehr engen Kontakt und er freut sich, dass einige seiner Nichten und Neffen auch in Deutschland sind.
In Indien vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwo im Land ein farbenfrohes Fest gefeiert wird. Es sind meist religiöse Feste, Tempelfeste – denn in Indien gibt es viele Götter, denen gehuldigt werden soll – aber auch viele kulturelle Feierlichkeiten, die nicht zuletzt wegen der vielen bunten Kleider Eindruck hinterlassen.
Abschließend berichtete Pater Silvester von seinem Herzensprojekt, dem Kinderheim im Bundesland Andhra Pradesh. Bis zu 50 Straßenkinder kann das Kinderhaus aufnehmen, das Pater Silvester mitbegründet hat. Die Jungen kommen freiwillig von den Straßen oder den Bahnhöfen mit, gehen in die Schule, bekommen eine Berufsausbildung oder ein Studium und können dann das Projekt mit unterstützen.
Viel zu schnell verging die Stunde. Nachdem der brausende Applaus sich langsam gelegt hat, bedankte sich Resi Fries, Vorsitzende des Frauenbundes, bei Pater Silvester für seine erfrischenden und mitreißenden Ausführungen. eschn