Liebe Schwestern und Brüder,
Merkwürdig!
Graham Green, ein britischer Schriftsteller, hat einmal gesagt „Es ist merkwürdig, dass die Menschen über die wichtigen Dinge im Leben so selten nachdenken!“
Ein Durchschnittsdeutscher sieht ca. 4 Stunden am Tag fern, schaltet 134 mal sein Smartphone ein und surft dazu noch viel im Internet. Das sind im Jahr viele hundert Stunden. Wie oft ein Durchschnittsdeutscher aber über sein Leben, seine Visionen, seinen Lebenssinn und seine Träume nachdenkt, die seinem Leben ja überhaupt erst Richtung, Bedeutung und Ziel geben, dazu gibt es meines Wissens nach nicht einmal eine Umfrage.
Nachdenken und sich mit den zentralen Fragen des Lebens auseinander zu setzen ist anstrengend, ungewohnt und mitunter unbequem. Verdrängen oder ignorieren ist aber keine wirkliche Lösung, wie es uns die Denker und Weisen schon immer gesagt haben, und auf dem eigenen Sterbebett damit zu beginnen ist einfach zu spät.
Da die Endlichkeit den Wert meines Lebens ausmacht, ist eine gute Auseinandersetzung mit ihr nicht nur hilfreich, sondern sogar etwas sehr Positives. Die daraus resultierenden Sichtweisen ändern meine Einstellung und meine Handlungen und Prioritäten in meinem Leben oft nachhaltig und bereichernd. Jetzt, wo das Leben aus allen Ecken und Enden wieder hervorsprießt wäre es doch ein guter Zeitpunkt über den Wert und den Sinn meines Lebens nachzudenken, oder?
Ihr Diakon Winfried Langlouis