Bieberehren, Pfarrei St. Peter und Paul
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Im südlichen Teil des Landkreises Würzburg liegt im lieblichen Taubertal an der Romantischen Straße Bieberehren, einst Stammsitz des inzwischen erloschenen Adelsgeschlechtes von Biberern (Biberen - Biberwohnung).
Die aus landschaftlich schönen Seitentälern kommenden größeren Bäche Steinach und Gollach münden nahe des Ortes in die Tauber. Es ist anzunehmen, dass hier im breiten Talgrund schon sehr früh eine Siedlung bestand. Jungsteinzeitliche Bodenfunde belegen dies. 1359 zur Pfarrei erhoben, war das Dorf dem Kollegialstift St. Stephan zu Bamberg inkorporiert.
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul
Bieberehren hat drei Kirchen: die Pfarrkirche, die Marienkapelle und auf dem Eulenberg die Kreuzkapelle. Man möchte daraus Gläubigkeit und Religion, bzw. eine vom Glauben bestimmte Lebensweise der Bürger als auch der Gemeinde ersehen. Das Bestehen der Pfarrkirche gehört einmal zu jeder Gemeinde und wo katholisches Gottesvolk wohnt, muß auch ein Kirchturm zum Himmel zeigen. Die Marienkapelle verdankt ihren Bestand einer frommen Stiftung eines wohlhabenden Bürgers von Aub. Die Kreuzkapelle auf dem Eulenberg soll einer Sage nach durch glückliche Wendung eines Unglücksfalles errichtet worden sein. Kirchen zur Ehre Gottes erbaut, erfüllen eine große, herrliche Aufgabe, können auch viele Sorgen in sich bergen. So die Pfarrkirche in Bieberehren. Hier der amtliche Bericht an die Regierung des Untermainkreises, Kammer des Innern.:
Betreff: Einsturz des Kirchturms in Bieberehren
„In der Nacht vom 1-ten auf den 2-ten um halb 1 Uhr stürzte der Kirchturm der Pfarrkirche von Bieberehren ein und zerstörte dabei auch einen Teil der Kirche selbst.“ Der Bericht trägt das Datum: Aub, am 3. März 1836.
Nach 14 Jahren konnte der Grundstein gelegt werden. Die Weihe erhielt das Gotteshaus am 9. Oktober 1859, wie die Inschrift des Grundsteines und über dem Eingang bekunden. Zum hundertsten Jahrtag der Weihe konnte die Kirche restauriert werden nach zeitgemäßer Auffassung.
Statt farbiger, düsterer Fenster wurden dieselben hell gestaltet, um Licht und sonne hereinzuholen und somit Freude und lebensfrohe Stimmung den Besucher des sakralen, für die Liturgie bestimmten, heiligen Raumes umfangen möge, daß sein Gang zum Gotteshaus und Gottesdienst ein frohes Gehen, ja Schreiten zu Gott sei. Die Altäre und der ganze Raum wurden neu gestaltet. Die Gruppe über dem Hauptaltar schwebend, gibt den ganzen Raum eine Gelöstheit und Feierlichkeit.
Beschreibung der 3 Glocken im Turm der Pfarrkirche in Bieberehren
- Große Glocke: Durchmesser 100 cm
Inschrift: AVE MARIA GRATIA PLENA DOMINUS DECUM 10
IGNATIUS KOPP GOSS MICH IN WÜRTZBURG 1705
- Mittlere Glocke: Durchmesser 80 cm
Inschrift: MICH GOSS CZUDNOCHOWSKY J. BACHMAIR NACHF.
ZU ERDING OBB. 1950
- Kleine Glocke: Durchmesser 70 cm
Inschrift: SANKTE MICHAEL ARCHANGELO DEFENTE NOS IN
PROELIO
MICH GOSS KARL CZUDNOCHOWSKY 1950 ZU HEIDINGSFELD
(Auszug aus der „Gemeindlichen Chronik Bieberehren“ von Pfr.i.R. Wilhelm Rauch, August 1977)
Die Marienkapelle
Die Marienkapelle an der Hauptstraße ist ein wesentlicher ortsbildprägender Teil des Ortes, wohl Begräbnisstätte des Auber Schultheißen Heinrich Rosskopf, Erinnerungsstätte an den Ortspfarrer Johann Georg Schlimbach, von besonderer ortsgeschichtlicher, volkskundlicher, kunsthistorischer und kunst- handwerklicher Bedeutung, Stätte des Gebets und der Frömmigkeit, zu der früher Leute vom Ort und der Umgebung gepilgert sind.
Sie ist eine besondere heimatgeschichtliche Zeugin, die auf die interessante und reiche Dorfgeschichte, das Geschlecht der Hohenloher und Weinsberger und bedeutsame Persönlichkeiten des Ortes hinweist, eine religiöse Zeugin, die eine besondere Marienverehrung, die Verehrung der Vierzehn Nothelfer und des hl. Nepomuk in unserer fränkischen Heimat erkennen lässt und die in den Votivbildern auf weitere umliegende Wallfahrtsorte aufmerksam macht, eine kunstgeschichtliche Zeugin die in der Architektur des Baukörpers und der Innenausstattung die Stilformen des 18. Jahrhunderts in recht bemerkenswerter Form repräsentiert, ein wesentliches ortsbildbestimmendes Bauwerk Bieberehrens und damit ein unverwechselbarer, einzigartiger Bestandteil der großartigen Kulturlandschaft des Taubertales entlang der Romantischen Straße.
In der Ortsmitte steht die stattliche Kapelle von den Maßen einer kleineren Pfarrkirche. Es wird ihr in der Ortsliteratur, immerhin unter Vorbehalt, eine ehemalige Wallfahrt zugeschrieben. Altbauer Karl Schiffmann notierte 1968 folgendes: „Die Marienkapelle war vor der Reformationszeit eine Wallfahrtskirche, zu der die ehemaligen katholischen Ortschaften Reinsbronn, Freudenbach, Schirmbach und Steinach, die heute evangelisch sind, an den Muttergottesfeiertagen hierher nach Bieberehren gewallt sind. Das alte Beneficiatenhaus stand früher hinten im Garten, der jetzige Standort des Hauses diente bis 1590 als Stehplatz für die Wallfahrer, die in der Kapelle keinen Platz mehr fanden. 1583 besaß die Kapelle drei Altäre. Es waren zu dieser Zeit jedoch keine Paramente (Altar- und Kanzeldecken) vorhanden und es wurden keine Messen gelesen. Konrad von Weinsberg und seine Ehefrau, geborene von Hohenlohe-Brauneck, stifteten 1401 eine Ewige Messe in der Kapelle Unserer Lieben Frau. Der Bürger Heinrich Rosskopf zu Aub, der in der Kapelle begraben liegt 1412 ein Benefizium.
In den letzten Jahren wurde die Kapelle innen und außen renoviert und 2005 fertiggestellt.
Zum Abschluß der komletten Renovierung machten sich mehrere ehemalige und aktive Bieberehrener, Mitarbeiter der Orgelfabrik Laughuf in Weikersheim auf, die alte Otto-Orgel zu restaurieren. Nach vielen hundert Stunden war das Werk vollbracht und am 12. September 2010 erklang die Orgel erstmalig nach vielen Jahrzehnten wieder während eines Festgottedienste mit Orgelweihe unter mitwirkung des ehm. Bischofs von Würzburg Paul-Werner Scheele.
Die Kreuzkapelle
In den Jahren 1859/1860 wurde ein zur Kreuzkapelle führender Stationenweg errichtet. In den „Gotteshaus- Stiftungs-Rechnungen der Landgemeinde Bieberehren...für das Etatjahr 1859/60“ steht folgender Eintrag: „Bei einer Stiftung des Georg Kinzinger zu Burggerroth zu Stationen werden diese mit höchster Genehmigung vollständig aufgestellt.“Unterhalb der Kreuzwegstationen wurde Jahre später ein Ölberg errichtet. Die Jahreszahl 1881 könnte auf das Stiftungsjahr hinweisen Aus den Rechnungen für das Etatjahr 1859/60 geht weiter hervor, dass die 14 Stationen von dem Hassfurter Bildhauer Jakob Stößel aus „Burgpreppacher Stein“ geschaffen wurden. Für diese Arbeiten erhielt der Bildhauer 1.545 Gulden.Dem Fuhrmann Rambacher wurden für den Transport der Stationen von Hassfurt nach Bieberehren 200 Gulden bezahlt.
Die 270 Stufen hat man 1864/65 gesetzt. 1981 wurde das Käppele, die Kreuzweg- stationen sowie die Kreuzweg- anlage und der Ölberg renoviert. Die Renovierungskosten beliefen sich auf 82.606,75 DM Darin enthalten sind 39.101 DM für die freiwilligen Arbeitsleistungen.